Innere Stabilisierung in der Corona-Zeit

Das Gefühl der Sicherheit ist beruhigend und stabilisierend. In Zeiten, die uns verunsichern, ist es gut einen Ort zu haben an dem du dich sicher fühlst. Dies kann dein Zuhause sein oder vielleicht ein bestimmtes Zimmer, ein Sofa oder dein Bett. Vielleicht ist es aber auch ein vertrauter Spazierweg, der dir dieses gute Gefühl gibt.

Neben dem äußerer sicheren Ort, gibt es aber auch deinen inneren sicheren Ort. Hier bist du nicht mehr abhängig von Äußerlichkeiten. Du kannst ihn dir imaginieren, dir genau vorstellen und ihn dir so einrichten wie du es gerade jetzt brauchst.

Für die meisten Menschen ist es hilfreich, über belastende Erlebnisse und Ereignisse zu sprechen. Über den Coronavirus und die Situation drumherum, wird pausenlos gesprochen, ob in Nachrichten, im Supermarkt, in der  Familie, ja eigentlich in allen Bezügen und das ständig. Oft beinhalten sie die häufig gehörten, gelesenen oder gesehenen Informationen von Regierungsseite, RKI oder auch viele verwirrende und unklare Informationen. Dieses ständige Wiederholen dieser Fakten ist aber nur begrenzt hilfreich. Hier kommt es auf das richtige Maß an. Es kann sein, dass  gerade das unsere Ängste und Unsicherheiten verstärkt.

Hilfreicher ist es  über unsere eigenen Gefühle, dem  persönlichem Erleben, die Belastungen, unsere Ängste und empfundene Hilflosigkeit zu sprechen.

Dann sind wir bei uns selbst und unserem Fühlen.

Es ist hilfreich bewusst zu entscheiden, wie viele Nachrichten ich zu dem Thema hören, sehen und lesen möchte. Sinnvoll und wichtig sind deshalb Pausen von den immer gleichen Themen, damit wir innere Distanz gewinnen. Entscheide dich bewusst und sorge gut für dich!  Sei ganz aufmerksam im Hier und Jetzt, nimm dich selbst wahr und durchspiele  in Gedanken nicht immer wieder einen "Worst Case". Nur wenn wir in einem guten Kontakt mit uns selbst stehen, wissen wir was gut für uns ist.

Eine Orientierung im Hier und Jetzt ist eine hilfreiche Gegenbewegung zu den aufkommenden Zukunftängsten. Fokussiere dich auf den Moment und verwandele einen riesigen  Berg in kleine Hügel. Der reale Moment ist  überschaubar. Die Frühlingssonne, die Kraft der Natur, die Vögel die zwitschern, all diese kleinen Momente können wir ganz einfach wahrnehmen. Hilfreich sind Tätigkeiten und Menschen, die dich tragen und dir Freude schenken. Es können auch ganz einfache kleine Dinge sein. Vielleicht hilft es dir auch, dich mit deinen Fähigkeiten, Stärken und Talenten zu beschäftigen.

Vielleicht hast du auch mehr Zeit als sonst und kannst diese mit Dingen füllen, die sonst keinen Platz haben. Vielleicht wolltest du schon seit langen anfangen zu meditieren oder joggen oder was auch immer. Jedes kraftvolle Tun ist eine stärkende Gegenbewegung. Mit sich in Verbindung zu sein und Gemeinschaft zu fühlen, ist in Krisenzeiten besonders wichtig!

 

Das tut gut!

  • Sorge gut für dich. Esse, trinke, schlafe ausreichend
  • Bewege dich viel in der schönen Natur
  • Sprich nur begrenzt und bewusst über die Fakten
  • Sprich über deine Gedanken und Gefühle
  • Bleibe im Hier und Jetzt
  • Beschäftige dich mit coronafreien Dingen
  • Bleibe im Kontakt mit lieben Menschen
  • Entspanne dich mit Tätigkeiten die dir Freude bereiten
  • Sei kreativ und bleibe neugierig was es Neues zu lernen oder zu entdecken gibt
  • Biete anderen deine Hilfe an

Drei kleine stabilisierende Übungen

 

Zwerchfell-Jogging                                                                                                     

Bei Stress atmen wir oft nur in der Brust-und Kehlkopfatmung  und versorgen dann unseren Körper nicht mit genügend Sauerstoff.

Das Zwerchfell ist unser sogenannter Stressmuskel, du kannst ihn mit tiefen Atemzügen dehnen und danach die Luft langsam und so lange wie möglich ausatmen, als du ihn auswringen möchtest.

Mache das regelmäßig dreimal hintereinander.

 

Geräusche machen

 

 

Summen, singen, Gurgeln und Prusten sind Übungen, die deinen Vagusnerv aktivieren. Dieser Nerv ist wichtig für Beruhigung, soziales Miteinander und gute Kommunikation.

 

Füsse auf den Boden

 

 

Stelle deine beiden Füße immer wieder schulterbreit fest auf den Boden, deine Knie sind weich (nicht durchgedrückt), die Schultern gehen nach hinten und unten (die Schulterblätter nah zusammen, die Ohren weg von den Schultern).

Nimm wahr wie dich der Boden ( die Erde) trägt und du stabil stehst. So kann dich Nichts umwerfen.



Selbsthilfe mit PEP

Gerne möchte ich noch auf eine Initiative von Dr. Michael Bohne und Sabine Ebersbacher, die auf einer brandneuen Website, zur Bewältigung der aktuellen Krise mit PEP und extra dafür entstandenen Karten zur Selbsthilfe, kostenfrei zum download bereitgestellt wurden, hinweisen. Diese Karten sind Möglichkeiten zur emotionalen Selbsthilfe, die Ihnen helfen können Unsicherheit und Angst in dieser beispiellosen Zeit besser zu bewältigen.

Hier erhalten Sie ein Bastelset für Karten, mit denen Sie bis zu 1.600 stärkende Sätze formulieren können.

Mit PEP gegen Angst und Unsicherheit, Hier finden Sie drei Poster und fünf kleine Videosequenzen mit Anleitungen zur emotionalen Selbsthilfe.

Emotionale Selbsthilfe in beispiellosen Zeiten: